Leine zieh'n für Hannah Arendt

Ein bescheidener Vorschlag zum
100.Geburtstag Hannah Arendts


Hannover gedenkt seiner berühmtesten Bürgerin des 20. Jahrhunderts - auch wenn sie nur in der Leinestadt geboren wurde und lediglich ihre ersten Kleinkindschritte aufs Pflaster von Hannover-Linden gesetzt - inzwischen mit einer Fülle von Aktivitäten und Einrichtungen: mit den Hannah-Arendt-Tagen, einem Hannah-Arendt-Stipendium für verfolgte Schriftsteller (um das es ein wenig still geworden ist), einer Hannah-Arendt-Berufsschule (für Wirtschaft, Recht und Verwaltung), einem Hannah-Arendt-Raum in der Stadtbibliothek, einer Hannah-Arendt-Bibliothek in der „Bürgerschule“ und einem Hannah-Arendt-Weg, der

uns vom Frederikenplatz zum Maschsee führt, keine Wohnadresse. Auch wird hingewiesen auf das Geburtshaus der politischen Philosophin am Lindener Marktplatz, welches eine Gedenktafel ziert.

Man weiß noch nicht, was alles zum 100. Geburtstag von Hannah Arendt in dieser Stadt geplant ist; vielleicht wird es einen Festakt im Rathaus geben, sicher werden hochkarätige Köpfe zu den Hannah-Arendt-Tagen eingeladen, unzweifelhaft wird auch etwas Gedrucktes erscheinen. Es wird an Würde und geistiger Kapazität nicht fehlen. Die lokalen Zeitungen werden etwas ausführlicher die Kulturseiten für die bedeutende Frau öffnen, der NDR wird funk- und fernsehgerecht gedenken und die Buchhandlungen könnten eines ihrer Schaufenster aus diesem Anlass informativ gestalten. Wenn das, was Hannah Arendt gedacht, geschrieben und publiziert hat, aus dem eigenen Buchregal oder den Regalen der Händler und

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