Frank E. Puin

Einige Beobachtungen auf der kurdische Demonstration in Hannover (27. 10. 07)


Ca. 8000 Menschen vieler Nationalitäten demonstrierten heute friedlich durch die Innenstadt Hannovers. Sie brachten Ihre Sorge um die  aggressive Haltung der türkischen Regierung an der Grenze zum Irak und im Südosten der Türkei zum Ausdruck. Der Aufmarsch von ca. Hundert Tausend Soldaten, die Artillerieangriffe auf kurdisches Gebiet im Irak und die Militäroperationen in den kurdischen Siedlungsgebieten der Osttürkei weckten erneut die Angst, dass es zum Bürgerkrieg, ja auch zu einem internationalen Krieg in dieser Region kommen wird.

Diese Angst teilten die vielen tausend Passanten aus aller Herren Länder, die sich im Zentrum Hannovers zur

Zeit der Demonstration aufhielten. Viele Zuschauer blieben stehen und beobachteten mit großer Sympathie den ca. 1 km langen Zug durch die Innenstadt. Denn die Sorge vor einem neuen Krieg teilen auch die meisten Deutschen.

Die örtliche Presse hatte im Vorfeld der Demonstration vor Auseinander­setzungen mit der Polizei und Behinderungen von Einkäufern gewarnt. Dementsprechend war auch die deutsche Polizei mit einem massiven Aufgebot präsent. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass ihre Sorgen unberechtigt waren. In einer ruhigen und nicht aggressiven Atmosphäre wurden die vielen Forderungen skandiert - allerdings alle auf kurdisch -, so dass das deutsche und internationale Publikum schon vorher wissen musste, worum es den Demonstranten ging. Entsprechend „bürgernah“ verhielt sich auch die Polizei. Die typisch niedersächsische Reiterstaffel konnte sich eher folkloristisch und werbend den Hannoveranern präsentieren.

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