stationiert werden und dann die Kampfhandlungen eingestellt werden, was zum einen den Israelis etwas mehr Zeit verschafft und zum anderen den bis dato von Israel erreichten Zustand zementiert.

Die Europäer sehen – auch durch ihre geschichtliche Erfahrungen bedingt - in einem Krieg die schlechtmöglichste Lösung der derzeitigen Probleme, erkennen in dem israelischen Angriff weniger eine Chance, als eine mögliche Eskalation der Gewalt in der arabischen Welt. Folgerichtig wollen die Europäer, dass die Kampfhandlungen sofort eingestellt werden, um dann eine internationale Truppe zu stationieren, die den Frieden überwacht.

Die Auffassung der Europäischen Union ist auch in der Bewertung der Akteure differenzierter. Die Beteiligten arabischen Staaten, aber auch die Hisbollah werden insbesondere von den Franzosen nicht als terroristisch,

sondern als politische Kraft, also als legitime Gesprächspartner anerkannt, und sei es auch, um einen Gesprächskanal offen zu halten.

In dieser Situation stehen sich die Europäer und die USA, wenn es um die Einschätzung der Lage geht, diametral gegenüber.

Auf dem Hintergrund historischer Erfahrungen scheint die Vorstellung der USA und auch Israels, den Nah-Ost-Konflikt gewaltsam – quasi durch einen Schlag auf den Tisch - lösen zu können, äußerst naiv zu sein. Es sei denn, man - wie von einigen amerikanischen Christen erwartet und erhofft - geht davon aus, dass in dieser Region, durch den „einzigen von Gott gegründeten Staat“- Israel - das Armageddon ausgelöst wird und es damit zum Endkampf zwischen Gut und Böse kommt ...

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