Gedanken zum Resolutionsentwurf des Weltsicherheitsrates

von Knud Berendsen, 10. August 2006


Der Knackpunkt an dieser Resolution ist der erste Artikel: Die unterschiedliche Behandlung der beiden Kriegsparteien. Hier erkennt man die verschiedenen Denkungsarten der USA und der Europäer.

Die Resolution ist ein Kompromiss zwischen zwei eigentlich grundverschiedenen Sichtweisen. Die USA sehen in dem israelischen Angriff einen Lösungsansatz - die Europäer eher eine Verschlechterung des Status quo.

Nach Auffassung der amerikanischen Regierung wird

im Libanon der Kampf der USA gegen den Terrorismus von Israel fortgesetzt. Alle Akteure auf der Gegenseite Israels – Syrien, Iran, Hisbollah, die Aufständischen im Irak – sind „Bad Guys“. Israels Angriff sei also ein legitimer Akt der Selbstverteidigung – und eine Chance die Lage im Nahen Osten auf eine von den Amerikanern gewollte und bevorzugte Art zu verändern (befriedet, demokratisch – Rice nannte den Krieg sogar „Geburtswehen eines neuen Nahen Ostens“).

Daher ist es natürlich folgerichtig von der Hisbollah die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen zu verlangen, während von Israel nur verlangt wird, alle offensiven Aktionen einzustellen. Auch die in dieser Resolution nicht angesprochene Stationierung einer internationalen Truppe (sie soll einige Zeit nach der ersten Resolution durch eine zweite geregelt werden). spiegelt die verschiedenen Auffassungen wider: Nach dem Willen der Amerikaner sollte eine Truppe zuerst

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