Kundgebung darauf hin, dass die Toten an der spanisch-marokkanischen Grenze nur einige von vielen seien, die bei dem Versuch sterben, Europa zu erreichen. Neben der spanischen Regierung trage auch die EU eine Verantwortung für das jüngste Flüchtlingsdrama. Die allgemeinen Menschenrechte gälten scheinbar nur für EU-Bürger, sagte Eisermann. „Die EU-Regelungen führen dazu, dass europäische Grenzanlagen den Vergleich mit der früheren innerdeutschen
Grenze nicht mehr scheuen müssen“, erklärte er. Eisermann forderte die spanische Regierung und alle EU-Staaten auf, die Abschiebungen zu stoppen und die Grundsätze der Genfer Flüchtlingskonvention zu beachten. Diese schreibt vor, Fluchtgründe zu prüfen und Verfolgten Schutz zu gewähren.

Deutscher Druck auf EU-Länder in der Flüchtlingspolitik

Sebastian Wertmüller, Vorsitzender der Region Nieder-

sachsen-Mitte des Deutschen Gewerkschaftsbundes, machte die deutsche Flüchtlingspolitik mitverantwortlich für die Opfer an der spanisch-marokkanischen Grenze. Insbesondere Deutschland übe immer wieder Druck auf andere EU-Länder aus, ihr Grenzregime zu verschärfen. Auch in Deutschland selbst habe sich der Flüchtlingsschutz in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert, sagte Wertmüller.

Historischer Vergleich zwischen Flüchtlingspolitik und Sklavenhandel

Einen historischen Vergleich zog Abdoul Karim Sane’ vom senegalesischen „Freundeskreis Tambacounda“. In der Vergangenheit hätten die Nordafrikaner mit den Europäern im Sklavenhandel zusammengearbeitet, sagte Sane’ .„Heute kooperieren das EU Land Spanien und der nordafrikanische Staat Marokko bei der Deportation von schwarzafrikanischen Flüchtlingen“, erklärte er. Sane’ forderte die Afrikaner in Westeuropa

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