Südafrikas Hilfe für die Timbuktu-Manuskripte

Le Monde 07. 10. 05

Inmitten von Glasbauten in Johannesburg, eingerahmt von Geschäftsläuten mit Kravatte, verliert Mohammed Dicko, im blauen Djellaba gewandet, seine kostbaren Koffer nicht aus den Augen: 16 Glaskisten, die ein paar der berühmten Manuskripte aus Timbuktu enthalten. Niemals zuvor haben diese Manuskripte, zwischen dem 12. und dem 19. Jahrhundert verfasst, Mali verlassen. (Jetzt aber) sind sie für eine Woche, zwischen dem 1. und dem 9. Oktober in der eleganten „Standard Bank Gallery“ im Zentrum von Johannesburg zu sehen.

Mohammed Dicko, Konservator am Institut „Ahmed

Baba“ in Timbuktu, hat der guten Sache wegen seine Einwilligung zur Reise der Manuskripte gegeben. In der Tat wird Südafrika den Bau einer neuen Bibliothek finanzieren, eine Bibliothek, die es dem Hüter dieser Schätze endlich ermöglicht, sie unter guten Bedingungen unterzubringen und der Öffentlichkeit und der Forschung zur Verfügung zu stellen.

Der Initiator dieses Projektes ist niemand anderes als der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, aus diesem Projekt hat er sein persönliches Anliegen gemacht. Als er im November 2001 zu Besuch in Mali war, entdeckte er Timbuktu, eine Stadt, die ihn faszinierte, nichts hatte ihn auf den Besuch des „bescheidenen Gebäudes“ des Instituts „Ahmed Baba“ vorbereitet. In dieser Bibliothek, in der mehr als 25.000 Manuskripte verwahrt liegen, realisierte Mbeki, dass er sich „vor einem der bedeutendsten kulturellen Schätze Afrikas“ befand. „Wir sollten alle