Mai 2020 

Liebe Freundinnen, liebe Freunde der Hannah Arendt Bibliothek,

(1) aus unserer jüngsten Vereinsversammlung im Februar ist inzwischen ganz überraschende Literatur entstanden: die Veröffentlichung von Miriam Stude und Hamied Al Iriani ! Anstoss war ein analoges Treffen in unseren Räumen (Foto), das zu einer immmer dichteren virtuellen Zusammenarbeit führte: Wer Grundschulkindern eine kleine Abwechslung verschaffen möchte, dem lege ich dieses Workbook aus dem Friedrich-Verlag ans Herz. Zwar geht es für einige Kinder bald wieder los: Sie dürfen wieder in die Schule gehen. Viele Kinder aber bleiben noch zu Hause. Seit Wochen ist durch das Corona-Virus alles anders. Dieses „alles anders“ haben wir zum Anlass genommen, um dieses 16-seitige thematische Arbeitsheft für Schülerinnen und Schüler der Grundschule zu erstellen, das Ihr kostenfrei auf Arabisch und auf Deutsch herunterladen können:

https://www.friedrich-verlag.de/bildung-plus/gesundheit-und-schule/corona-virus-schule/kostenloses-workbook-auf-arabisch-und-deutsch-fuer-die-grundschule/?fbclid=IwAR1WA15H6K9zqpOM5QcE4shhCenL5X_wzcFaa5-wsEvDm6-HAEdp3txagrQ

(2) Fast unabhängig von derartigen Bibliotheksversammlungen aber produziert Oskar Ansull - seit Ende März seine "Lesezeit". Mit dieser Reihe erweist der Autor den analogen Druckern seine produktive Referenz: ihren "Abfall" aus der Tagesarbeit des Druck- und Schneidevorgangs auflesend, gelingen ihm geschliffene Texte, die uns das immergleiche Paradigma einer Hygiene-Kampagne vergessen lassen. Am 48. Tag der "gesammelten Papierstreifen" fand ich im meinem Postfach einen Text, der das historische Umfeld der Bücherverbrennung von 1933 (10. Mai) um das Thema "Menschenfackeln" europäisch-römisch ausweitet. Allerdings: die Geschichte der Verbrennung von "Schundliteratur" (1965) führt uns dann aus der Welt der Katastrophen zu unseren gefährlich harmlosen Ordnungsämtern, so, wie wir es eben kennen .... (ODT Gesammelte Papierstreifen 48) Lesern, die diese Miniaturen nachverfolgen wollen, hier der Kontakt zum Autor: ansull@gmx.de

(3) Im Anhang findet Ihr darüberhinaus unsere Argumentation (ODT Schrift_Epistomologie) zum Thema "Bücher und koloniale Kontexte" für das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste (Magdeburg/Berlin). Wenn man den Begriff der Provenienz ein wenig ausweitet, wird das Augustinsche-Druckerei-Archiv, die glückstädter Stadtgeschichte und die Fremdsprachenbibliothek zu einer eminenten Quelle der Provenienzfor- schung. Koloniale- und NS-Kontexte sind mit der Orts- und der Firmengeschichte aufs Engste verflochten: Hier der bundesweit gültige Praxisansatz zur Restitution von Raubgut:
https://www.kulturgutverluste.de/Webs/DE/Forschungsfoerderung/Projektfoerderung-Bereich-Kulturgut-aus-kolonialem-Kontext/Index.htmlKoloniale

(4) Eine weitere analoge Veranstaltung (15. Forum zur Zukunft der Demokratie) liegt schon ein wenig zurück. Auch sie ist im Zusammenarbeit in unserer Bibliothek entstanden: "Politik, Freiheit und Demokratie. Was ist von Arendt zu lernen ?"
https://www.facebook.com/DemocracyInMotion/posts/von-hannah-arendt-lernen-politik-freiheit-und-demokratie-es-war-ein-abend-voller/3357639050944719/
https://proterra-hannover.de/veranstaltung/von-hannah-arendt-lernen/
Material hierzu bietet (s. Anhang) Wolfgang Heuer's jüngsten Veröffentlichung "Pluralität und Macht" (in: M. Wischke/ G. Zenkert - Hrsg. -, Macht und Gewalt. Hannah Arendt's "On Violence" neu gelesen, Wiesbaden 2019) und sein hand-out vom 28. 11. 2019. Beide Texte wurden zu Hintergrundmaterialien der gut besuchte Veranstaltung in der Schwanenburg. "Pluralität und Macht" thematisiert erstmals den Revolutions- und Institutionenbegriff Arendts anhand ihres Hauptwerkes "On Revolution". Gerade auch im Zusammenhang mit der "Konstitution" Israels (1948) und Algeriens (1962) macht der Autor das föderative Denken und die föderierende Praxis Hannah Arendts deutlich.
PDF Heuer,Macht-1
DOC Heuer, Was können wir von Arendt lernen


(5) Darüberhinaus möchten wir Euch den Zugang zu aktuellen Diskussionen und aktueller lokaler Politik ermöglichen, Diskurse, die auch in der Arendt Bibliothek erarbeitet wurden und sich im Anhang wiederfinden: Evangelische Stadtakademie, Katholische Erwachsenebildung und "Democratie in Motion" (Klaus Windolf) haben hier (und im Netz...) ein hannoversches Konzept zu Beiteiligungsräten formuliert (PDF 11_Grundsätze, ODT Kernaussagen) ! Sie sind im Kontext der Forschungen von Claus Leggewie und Patrizia Nanz zu bedenken: https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1026-die-konsultative.html

Beste Grüsse

Walter Koch

ps.:nach vorheriger Anmeldung, mit Lüftungspausen und dem Einhalten der bekannten Hygieneregeln sind bei uns auch wieder Treffen kleinerer Arbeitsgruppen möglich.

 

Hannah Arendt Bibliothek Hannover
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