Neuerwerbungen 2021


Ansull, Oskar; Die Baracke der Dichter. Carlo Emilio Gadda und Bonaventura Tecchi im Celle Lager-Lager 1918, Springe 2014 

Ansull, Oskar; Kersten, Joachim (Hrsg.), Der junge Wohlklang. Ernst Schulze, 1789-1817. Tagebücher und Briefe, Göttingen 2017 

Wolfgang Heuer - “Tianxia / All Under Heaven” or “To be in the World”? - China and the Crisis of Liberalism, Lecture at the Interuniversity Centre of Dubrovnik - Identity of Europe 14. - 18. Sept. 2020 https://www.youtube.com/watch?v=WOVdwaiaL5c

 

ZHAO Tingyang, Alles unter dem Himmel - Vergangenheit und Zukunft der Weltordnung, Berlin 2020

Zhao Tingyang gilt als einer der bedeutendsten chinesischen Philosophen der Gegenwart. Mit diesem Hauptwerk liegen nun seine Überlegungen zu einer neuen politischen Weltordnung erstmals in deutscher Übersetzung vor. Sie basieren auf dem alten chinesischen Prinzip des tianxia – der Inklusion aller unter einem Himmel. In Auseinandersetzung mit okzidentalen Theorien des Staates und des Friedens von Hobbes über Kant bis Habermas sowie unter Rückgriff auf die Geschichtswissenschaft, die Ökonomie und die Spieltheorie eröffnet uns Zhao einen höchst originellen Blick auf die Konzeption der Universalität. Ein wegweisendes Buch, auch um Chinas aktuelles weltpolitisches Denken zu verstehen. 

 

Heydorn, Heinz-Joachim, Zu einer Neufassung des Bildungsbegriffs, Frankfurt/M 1972 

"Der Prozeß, den die Bildung entbindet, begreift sich als Prozeß an der gesellschaft- lichen Basis. Alle Bildung ist auf den Menschen als Gegenüber gerichtet; er ist ihr wirklicher Gegenstand, als lebender, erfahrbarer Mensch. Sie ist Weg von unten. In der Weise, mit der sie bewußtes Leben zur Darstellung bringt, wird der Erzieher selbst erzogen. Mit ihrem Ausgang ist Bildung Selbsthilfe, der Mensch soll sich am Menschen gewinnen. Sie ist Geburtsbett unbestimmter Möglichkeiten, Gedächtnis des Men- schen an sich selber. Sie ist Selbsttun als gegenseitige Hilfe, damit ständige Initiierung von Befreiung. Sie ist Selbstversuch. Dies ist ihr antizipatorischer Charakter, mit dem sie den Menschen über seine verhängte Grenze setzt. Sie ist Zukunft im Gegenwärtigen. Mit ihr ergreift der Mensch von sich Besitz. Sie beginnt jetzt." (S. 148)

 

Jürgen Bönig, Christian Boldt, Die Bedeutung der Buchdruckerei J. J. Augustin in Glückstadt - Teil 1 in: Steinburger Jahrbuch 2019 (Arbeitswelten), Itzehoe 2019

 

Stadt Kassel/ Annemarie Hürlimann/ Nicola Lepp (Hrsg.), Die Grimmwelt. Von Ärschlein bis Zettel (Katalog), München 2015

In der GRIMMWELT Kassel kommen die Brüder Grimm und ihre Märchen in der Jetztzeit an. Künstlerisch, medial und interaktiv vermittelt dieser neu geschaffene Erlebnisraum das faszinierende Leben, Schaffen und Wirken der Brüder Grimm. Die GRIMMWELT Kassel bietet viel mehr als nur eine formale Ausstellung der wertvollen literarischen und historischen Exponate. Einige besondere Höhepunkte in der GRIMMWELT sind die Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen von 1812/1815 mit handschriftlichen Anmerkungen der Brüder Grimm (seit 2005 UNESCO »Memory of the World«), das Werk »Colored Roots« im Bereich »HOLZWURZEL«, das Ai Weiwei eigens für die GRIMMWELT gestaltet und der Stadt Kassel geschenkt hat, oder auch die faszinierende Arbeit zum Deutschen Wörterbuch von Ecke Bonk mit dem Titel »Random Reading / Buch der Wörter«, die schon das Publikum der documenta XI in ihren Bann gezogen hat und nun dauerhaft in der GRIMMWELT präsentiert werden kann. Doch entdecken Sie selbst. 

 

Shahrokhi, Noshin, So leicht kommst Du nicht ins Paradies. Roman, Aschaffenburg 2021 

Mahssa Behdjatpour, Die Reise des kleinen Drachen Li. Erzählung, Frankfurt/M 2021  Mahssa Behdjatpour, Die Reise des kleinen Drachen Li. Erzählung, Frankfurt/M 2021  

 

Jakoby, Ruth; Baasner, Frank, Paris 1789. Journal der Täter, Opfer und Voyeure, Baden-Baden 1988 

"Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Die Abschaffung des feudal-absolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die Menschenrechte – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. Als zweite unter den Atlantischen Revolutionen erhielt sie ihrerseits orientierende Impulse aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskampf. Die heutige Französische Republik als liberal-demokratischer Verfassungsstaat westlicher Prägung stützt ihr Selbst verständnis unmittelbar auf die Errungenschaften der Französischen Revolution" https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Revolution (7. 01. 22)  

 

Giono, Jean; Colline Paris, 1928 (Französisch) 

"Giono traf in Manosque während des Krieges öfter mit der aus Köln emigrierten Schriftstellerin und Journalistin Luise Straus-Ernst zusammen, die einen Teil seines Romans "Triomphe de la Vie" ins Deutsche übersetzte, ohne dass diese Übersetzung jemals erschien.[3] Im Gegenzug gab er ihr den Rat, ihre Autobiographie, an der sie damals schrieb, nicht "Laut gedacht", sondern "Nomadengut" zu nennen.[4] Sein Verhältnis zu Juden blieb jedoch zwiespältig, wie besonders aus seinem "Journal de l'Occupation" hervorgeht.[5] Schon vor dem Krieg als angeblicher Sym- pathisant hoher NS-Funktionäre, die seine naturverbundene Literatur sehr schätzten, für kurze Zeit ins Gefängnis gesteckt und von Angehörigen der Résistance persönlich attackiert,[6] kam Giono nach der Befreiung (1944) wegen des Verdachts auf Kollaboration mit den deutschen Besatzern erneut für fünf Monate in Haft. Anklage wurde nie erhoben, gleichwohl erschien Gionos Name auf der Schwarzen Liste, so dass er für mehrere Jahre (bis 1947) der Möglichkeit zu publizieren beraubt war. 1954 wurde er allerdings in die renommierte Académie Goncourt aufgenommen." https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Giono

 

Bendikowski, Tillmann; 1870/71. Der Mythos von der deutschen Einheit, München 2020 

Der Mythos von der deutschen Einheit prägt bis heute, so Tillmann Bendikowski, die Sicht der Deutschen auf sich selbst und ihre Geschichte. Zentrales Gründungsdatum dieses Mythos ist der Krieg gegen Frankreich und die anschließende Reichsgründung im Jahr 1870/71. Anhand der eingehenden Schilderung von neun symbolträchtigen Tagen werden entscheidende Abschnitte auf dem Weg zur deutschen Einigung unter Preußens Führung vergegenwärtigt: von der Flucht des Welfenkönigs aus Hannover ins österreichische Exil im Juni 1866 bis - nach der Proklamation des deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal von Versailles - zur Siegesparade fünf Jahre später. Das Buch erhält einen 16-seitigen Farbbildteil, der die für die Thesen des Buches wesentlichen Ereignisse der Zeit darstellt.

 

El-Mafaalani, Aladin; Wozu Rassismus ? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand, Köln 2021 

Seit dem gewaltsamen Tod von George Floyd in Minneapolis 2020 wird auch in Deutschland offen, kontrovers und hitzig über Rassismus debattiert. Wie funktioniert Rassismus, wem dient er und wozu? Dieses Buch gibt einen Überblick über die Begriffsverständnisse, die Geschichte und die Gegenwart dieser prägenden menschenfeindlichen Herrschaftsideologie. Dabei werden die jüngsten Entwicklungen und Diskurse unter die Lupe genommen und eingeordnet. Wie definiert man Rassismus, wann ist er entstanden, wie hat er sich bis heute gewandelt? Woran kann man erkennen, ob eine Handlung oder eine Aussage rassistisch ist? Was ist der Unterschied zwischen strukturellem und institutionellem Rassismus – und warum sollte man das wissen? Wie wird Rassismus von Betroffenen wahrgenommen? Welche Verantwortung haben pädagogische Institutionen?


Auboyer, Jeannine/ Beurdeley, Michel/ Boisselier, Jean/ Massonaud, Chantal/ Rousset/ Huguette; Asien, Köln 1978 

Boldt, Christian, (Hrsg.) Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Glückstadt 1619 -1915 (Begleitpublikation zur Ausstellung des Detlefsen Museums), Glückstadt 2017

Christiansborg Castle-Osu. Ghana Museums and Monuments, Accra 1969 

Blohm, Kay; Von Glückstadt nach Christiansborg/ Ghana in: Christian Boldt (Hrsg.), 400 Jahre Glückstadt. Festeschrift der Detlefsn-Gesellschaft, Norderstedt 2017

Blohm, Kay; Das Haus der Ewigkeit in Glückstadt. Die Jüdische Gemeinde und ihr Friedhof, Glückstadt 2021
Genaueres z. B.: http://www.alemannia-judaica.de/glueckstadt_friedhof.htm 

 

Lessing, Theophil; De Religionum Tolerantia. Über die Duldung der Religionen (Hrsg. Gawlick, Günter; Milde, Wolfgang) Göttingen 1991  

Das Pathos religiöser Toleranz verbindet man gewöhnlich mit dem Enkel Gotthold Ephraim; doch schon über hundert Jahre vor dem "Nathan" hat der Großvater Theophil das Thema in einer kurzen juristischen Übungsdisputation am 24. März 1669 behandelt (in einer Pfarrerbibliothek wiederent- deckt und auf deutsch veröffentlicht übrigens von dem Pfarrer Carl Meusel 1881). Der Abstand ist freilich unübersehbar, denn der Leipziger Student der Jurisprudenz und spätere Ratsherr in Kamenz lehnt unterschiedslose Religionsfreiheit, wie sie bald von B. Spinoza, P. Bayle oder J. Locke postuliert werden sollte, entschieden ab. Umso deutlicher wird, was im Kontext lutherischer Territorialstaatlichkeit und politischer Theoriebildung nach J. Bodin, J. Lipsius oder H. Conring zur Diskussion gestellt werden konnte. Über den reichsrechtlichen, aber unsicher und strittig bleibenden Zustand der Duldung dreier christlicher Konfessionen hinaus fragt L., "ob die Obrigkeit verschiedene Religionen dulden könne"? Nach den schlimmen Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges zielt L. auf ein Verhältnis von Staat und Kirche, das religiöse Verfolgung und Religionskriege vermeiden hilft.  

 

Tolerance and Intolerance in Historical Perspective, (Hrsg. Lévai, Csaba; Vese, Vasile), Pisa 2003Tolerance and Intolerance in Historical Perspective, (Hrsg. Lévai, Csaba; Vese, Vasile), Pisa 2003

In recent times the word 'tolerance' has acquired a positive aura. To 21st-century ears. tolerance alludes to the willingness to accept differences, and to find ways of living peacefully in a multicultural society. In origin, however, the word had a differend meaning. To 'tolerate', literally and canonically, means to 'support' a burden, to accept - momentarily - the impossibility of converting others to one's own beliefs or point of view. In the religious context of the Middle Ages and the Reformation, tole- rance was often a necessity, rarely a virtue.  

 

Sezgin, Fuat, Science and Technology in Islam. Catalogue Frankfurt Book Fair 2004 (englisch, deutsch, arabisch), Frankfurt/M 2004 

Katalog der Ausstellung des Instituts für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften an der J. W. Goethe-Universität, Frankfurt /M 2004

 

Hervé, Forence; Schmidt, Thomas A., Wasserfrauen, Berlin 2017 

Eine venezianische Gondoliera, eine Unterwasserarchäologin in Schottland, eine Iglu-Architektin, eine Stadtplanerin, eine Wasserrechtlerin, eine Schwimmerin, eine Musikerin, eine Eisbildhauerin: Wasser ist für sie Werkstoff, Arbeitsplatz, Inspiration oder Herausforderung. In Bild und Wort porträtieren Florence Hervé und Thomas A. Schmidt 23 faszinierende Frauen aus einem Dutzend europäischer Länder mit den unterschiedlichsten Wasserlandschaften: von der Elbe bis zum Tigris, vom Bodensee bis zum Bosporus, vom Torneälven-Fluss in Lappland bis zur südfranzösischen Ardèche. Ein anregender Text- und Bildband, der das Wasser in unterschiedlichsten Erscheinungsformen zeigt und die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Wasser vor Augen führt.  

 

Arendt, Hannah, Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten
Rede am 28. 09. 1959 (Lessing-Preis der Stadt Hamburg). Mit einem Eassay von Ingeborg Nordmann, Hamburg 1999

Muller-Colard, Marion, Hannah Arendt auf der Bühne
(aus dem Französischen Thomas Laugstien, Illustrationen von Clémence Pollet) Diaphanes Zürich – Berlin 2015 

Robaszkiewicz, Maria, Übungen im politischen Denken
Hannah Arendts poltische Schriften als Einleitung der politischen Praxis, Wiesbaden 2017 

Arendt, Hannah, Denken ohne Geländer. Texte und Briefe
(Hrsg. von Heidi Bohnert, Klaus Stadler), München, Zürich 2005

Just, Marvin, Hannah Arendts kommunikatives Machtverständnis als Möglichkeit gewaltfrei-er Politik. Chancen und Grenzen (Studienarbeit)
München, Ravensburg 2009 

Kubes-Hofmann, Ursula (Hrsg.), Sagen, was ist. Zur Aktualität Hannah Arendts
Wien 1994 

Wischke, Mirko; Zenkert, Georg (Hrsg.); Macht und Gewalt. Hannah Arendts „On Violence“ neu gelesen
Wiesbaden 2019 

Stonebridge, Lyndsey, Placeless people. Writing, Rights and Refugees
Oxford 2018